
„Corona-SARS COV 2“ Forschung an Hamstern u. Mäusen
Titel:Schützende Rolle des HSP90-Inhibitors STA-9090 in der Lunge von SARS-CoV-2-infizierten syrischen Goldhamstern
Hintergrund:Für Hamster wird untersucht, ob sich ein Wirkstoff zur Behandlung von COVID 19 eignet.
Tiere:36 Hamster (Goldhamster)
Jahr:2024
Versuchsbeschreibung:Die Versuche werden durch das Landesgesundheitsamt (LAGeSO) Berlin unter der Nummer G 0086/20 genehmigt.
In einem ersten Experiment werden 24 Goldhamstern in Narkose SARS-CoV-2-Viren in etwas Flüssigkeit in die Nase geträufelt. Danach erhalten sie ein Gegenmittel zur Narkose. Die Tiere werden in 3 Gruppen eingeteilt. Den Tieren der ersten Gruppe wird zeitgleich mit der Virusgabe ein Wirkstoff in die Bauchhöhle injiziert. Die zweite Gruppe erhält den Wirkstoff zusätzlich auch 4 Tage nach der Infektion und die 3. Gruppe erhält ebenfalls eine Injektion, allerdings ohne Wirkstoff. Jeweils einige jeder Gruppe Tiere werden 3, 5 oder 7 Tage nach der Infektion getötet.
Im zweiten Experiment werden 12 Hamster wie im ersten Versuchsteil mit SARS-CoV-2-Viren infiziert. Vier der Hamster wird der Wirkstoff 2 Tage nach der Infektion verabreicht, 4 weiteren Tieren erst nach 3 Tagen. Vier Hamster erhalten drei Tage nach der Infektion ebenfalls eine Injektion, aber ohne den Wirkstoff. Die Tiere werden während der Versuche zweimal am Tag auf Anzeichen der Infektion kontrolliert. Das Gewicht der Tiere und ihre Körpertemperatur wird gemessen. Die Infektion führt dabei innerhalb von 6 Tagen zu einer Abnahme des Körpergewichts um etwa 10 %. 5 Tage nach der Infektion werden die Hamster auf nicht genannte Weise getötet. Es werden Blutproben und Abstriche aus dem Mund- und Rachenraum genommen. Die Lungen der Hamster werden entnommen und untersucht, um das Ausmaß der Entzündung und Gewebeschädigung zu untersuchen.
Die Arbeiten wurden durch die Helmholzgemeinschaft, das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), die Charité, die Einstein Stiftung EC3R und die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Bereich:Corona-Forschung
Originaltitel:Protective role of the HSP90 inhibitor, STA-9090, in lungs of SARS-CoV-2-infected Syrian golden hamsters
AutorenLuiz Gustavo Teixeira Alves (1)*, Morris Baumgardt (2), Christine Langner (3), Mara Fischer (2), Julia Maria Adler (3), Judith Bushe (4), Theresa Catharina Firsching (5), Guido Mastrobuoni (6), Jenny Grobe (6), Katja Hoenzke (2), Stefan Kempa (6), Achim Dieter Gruber (5), Andreas Christian Hocke (2), Jakob Trimpert (3), Emanuel Wyler (1), Markus Landthaler (1,7)
Institute: (1) RNA Biologie und Posttranscriptionale Regulation, Max Delbrück Center, Hannoversche Straße 28, 10115 Berlin, (2) Klinik für Infektiologie und Intensivmedizin der Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, (3) Institut für Virologie, Freie Universität Berlin, Berlin, (4) Abteilung Analytische Pathologie, Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt, Neuherberg, (5) Institut für Tierpathologie, Freie Universität Berlin, Berlin, (6) Proteomics and Metabolomics, Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC), Berlin, (7) Institut für Biologie, Humboldt-Universität zu Berlin, Berlin
Zeitschrift:BMJ Open Respiratory Research 2024; 11(1): e001762
Land:Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID:5670
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Titel:Frühe protektive Wirkung eines („Pan“) Coronavirus-Impfstoffs (PanCoVac) bei Roborovski-Zwerghamstern nach intranasaler Verabreichung einer einzigen niedrigen Dosis
Hintergrund:Ein Impfstoff gegen SARS-CoV2 wird an Hamstern getestet.
Tiere:18 Hamster (Roborowski-Zwerghamster)
Jahr:2023
Versuchsbeschreibung:Die Versuche werden durch das Landesamt für Gesundheit und Soziales in Berlin unter der Nummer 0086/20 genehmigt. Die Roborowski-Zwerghamster sind zwischen 5 und 7 Wochen alt und stammen vom deutschen Haustiermarkt. Den Tieren wird ein Transponder unter die Haut implantiert, der sie eindeutig identifizierbar macht und zusätzlich die Körpertemperatur misst. Die Hamster werden in zwei Gruppen eingeteilt. Einer Gruppe wird durch Einträufeln in die Nase ein Impfstoff verabreicht, während die andere Gruppe eine ähnliche Substanz erhält, die jedoch wirkungslos ist.
21 Tage später wird den Tieren ein Corona-Virus in etwas Flüssigkeit in die Nase geträufelt. Ein Hamster stirbt 4 Tage nach der Infektion.
Die Tiere werden 2 bis 7 Tage nach der Infektion auf nicht genannte Art getötet. Es werden Abstriche aus dem Mund- und Rachenraum genommen und Lungengewebe für weitere Untersuchungen entnommen.
Die Arbeiten wurden durch das Berlin Institute of Health und das Ministry of Higher Education from the Arab Republic of Egypt (Ägypten) gefördert.
Bereich:Corona-Forschung, Impfstoffforschung, Virologie
Originaltitel:Early protective effect of a (“pan”) coronavirus vaccine (PanCoVac) in Roborovski dwarf hamsters after single-low dose intranasal administration
Autoren:Mohammed O. Abdelaziz (1,2), Martin J. Raftery (1,2,3), Julian Weihs (1,4), Olivia Bielawski (1), Richard Edel (1), Julia Köppke (1), Daria Vladimirova (5), Julia M. Adler (5), Theresa Firsching (6), Anne Voß (6), Achim D. Gruber (6), Luca V. Hummel (1), Ivan Fernandez Munoz(1), Francesca Müller-Marquardt (1), Gerald Willimsky (7,8,9), Nooran S. Elleboudy (1,10), Jakob Trimpert (5)*, Günther Schönrich (1)*
Institute:(1) Institut für Virologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Rahel-Hirsch-Weg 3, 10117 , (2) Berliner Institut für Gesundheitsforschung in der Charité (Berlin Institute of Health, BIH), Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, (3) Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Hämatologie, Onkologie und Tumorimmunologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, (4) Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Gastroenterologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, (5) Institut für Virologie, Freie Universität Berlin, Robert-von-Ostertag-Str. 7, Gebäude 35, 14163 Berlin, (6) Institut für Tierpathologie, Freie Universität Berlin, Berlin, (7) Institut für Immunologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, (8) Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Heidelberg, (9) Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung, Standort Berlin, Berlin, (10) Department of Microbiology and Immunology, Faculty of Pharmacy, Ain Shams University, Kairo, Ägypten
Zeitschrift:Frontiers in Immunology 2023; 14:1166765
Land:Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID:5587
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Titel:Präklinische Sicherheit und Wirksamkeit eines therapeutischen Antikörpers, der gegen die Sotrovimab-Bindestelle von SARS-CoV-2 gerichtet ist, dem Omikron aber entkommt
Hintergrund:Die Eignung eines Antikörpers zur Therapie einer Corona-Infektion wird für Goldhamster untersucht.
Tiere:27 Tiere verschiedener Arten (27 Syrische Goldhamster, unbekannte Anzahl Mäuse)
Jahr:2023
Versuchsbeschreibung:
Die Versuche werden durch das Landesamt für Gesundheit und Soziales in Berlin unter der Nummer 0086/20 genehmigt. Die Versuche werden am Institut für Virologie der Freien Universität Berlin durchgeführt. Die sechs Wochen alten Goldhamster stammen aus der Versuchstierzucht Janvier Labs. Die Tiere werden in 3 Gruppen eingeteilt. Alle Tiere werden durch Eintröpfeln einer Flüssigkeit, die SARS-CoV-2 Viren enthält, in die Nase mit dem Virus infiziert.
Einer Gruppe von Hamstern wird zwei Stunden nach der Infektion ein aus einem Corona-Patienten stammender Antikörper, der gegen das Virus gerichtet ist, in die Bauchhöhle injiziert. Einer anderen Gruppe wird der gleiche Antikörper gespritzt, allerdings erst 24 Stunden nach der Infektion. Der dritten Gruppe von Hamstern wird zwei Stunden nach der Infektion ein anderer Antikörper, der nicht an das Virus bindet, in die Bauchhöhle gespritzt. Das Gewicht der Hamster wird täglich bestimmt und ihr Gesundheitszustand zweimal täglich begutachtet. Je nach Gruppenzugehörigkeit verlieren die Tiere innerhalb einer Woche bis zu 15% ihres Körpergewichts. An Tag 3, 5 und 7 nach der Infektion werden aus jeder der Gruppen jeweils 3 Hamster durch Spritzen eines Narkosemittels in einen Muskel narkotisiert und durch Ausbluten getötet. Es wird ein Rachenabstrich genommen und die Lungen entnommen, welche auf das Ausmaß und die Schwere der Infektionsbedingten Lungenentzündung hin untersucht werden.
Zusätzlich werden acht bis zwölf Wochen alte Mäuse unter Narkose getötet und verschiedene Organe für weitere Versuche entnommen.
Die Arbeiten wurden durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), die Helmholtz-Gemeinschaft, den Europäischen Forschungsrat (ERC), die Charité – Universitätsmedizin Berlin und das Berlin Institute of Health gefördert.
Bereich:Corona-Forschung, Virologie
Originaltitel:Preclinical safety and efficacy of a therapeutic antibody that targets SARS-CoV-2 at the sotrovimab face but is escaped by Omicron
Autoren:Jakob Kreye (1,2,3,4,5)*, S. Momsen Reincke (1,2,3,5)*, Stefan Edelburg (6), Lara M. Jeworowski (7,8), Hans-Christian Kornau (1,9), Jakob Trimpert (10), Peter Hombach (6), Sophia Halbe (6), Volker Nölle (6), Martin Meyer (6), Stefanie Kattenbach (6), Elisa Sánchez-Sendin (1,2,3), Marie L. Schmidt (7,8), Tatjana Schwarz (7,8), Ruben Rose (11), Andi Krumbholz (11,12), Sophie Merz (13), Julia M. Adler (10), Kathrin Eschke (10), Azza Abdelgawad (10), Dietmar Schmitz (1,9,14,15,16), Leif E. Sander (17), Uwe Janssen (6), Victor M. Corman (5,7,8,18), Harald Prüss (1,2,3)*
Institute:(1) Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), Charitéplatz 1, 10117 Berlin, (2) Helmholtz-Innovationslabor BaoBab (Brain antibody-omics and B-cell Lab, Berlin, (3) Klinik für Neurologie mit Experimenteller Neurologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin (4) Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Neurologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, (5) Berliner Institut für Gesundheitsforschung in der Charité (Berlin Institute of Health, BIH), Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, (6) Miltenyi Biotec B.V. & Co. KG, Bergisch Gladbach, (7) Institut für Virologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, (8) Deutsches Zentrum für Infektionsforschung, Berlin, (9) Neurowissenschaftliches Forschungszentrum (NWFZ), Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, (10) Institut für Virologie, Freie Universität Berlin, Robert-von-Ostertag-Str. 7, Gebäude 35, 14163 Berlin, (11) Institut für Infektionsmedizin, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Kiel, (12) Labor Dr. Krause & Kollegen MVZ GmbH, Kiel, (13) IDEXX Laboratories, Kornwestheim, (14) Einstein Center for Neurosciences Berlin (ECN), Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, (15) Exzellenzcluster NeuroCure, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, (16) Bernstein Center for Computational Neuroscience Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, Berlin, (17) Fächerverbund für Infektiologie, Pneumologie und Intensivmedizin, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, (18) Labor Berlin – Charité Vivantes GmbH, Berlin
Zeitschrift:iScience 2023; 26(4): 106323
Land:Deutschland
Art der Veröffentlichung:Fachzeitschrift
Dokumenten-ID:5586
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Titel:Entschlüsselung der Rolle der humoralen und zellulären Immunantwort auf unterschiedliche COVID-19 Impfstoffe – ein Vergleich von Impfstoff-Kandidatengenen bei Roborowski-Zwerghamstern
Hintergrund:Impfstoffe gegen verschiedene Oberflächenstrukturen (unter anderem das Spike-Protein) von SARS-CoV-2 Viren werden an Hamstern und Mäusen getestet.
Tiere:70 Tiere verschiedener Arten (45 Roborowski-Zwerghamster, 25 Mäuse)
Jahr:2021
Versuchsbeschreibung:Die Versuche werden durch das Landesamt für Gesundheit und Soziales, Berlin, unter der Nummer 0086/20 genehmigt. Die Hamster stammen aus dem deutschen Haustierhandel und werden in Gruppen von 3 bis 6 Tieren gehalten. Die Tiere werden in fünf verschiedene Gruppen unterteilt und jedem Tier wird ein Transponder unter der Haut eingesetzt, der die Identifizierung der Tiere und auch die Messung der Körpertemperatur ermöglicht. Die Hamster erhalten verschiedene experimentelle Corona-Impfstoffe, die ihnen in die Bauchhöhle gespritzt werden. Vier Hamstergruppen erhalten dabei Impfstoffe die das Immunsystem gegen verschiedene Oberflächenstrukturen (unter anderem das Spike-Protein) des SARS-CoV-2 Virus trainieren sollen, eine Gruppe erhält zur Kontrolle eine den Impfstoffen ähnliche Substanz. Die Hamster werden 21 Tage nach der Impfung in Narkose versetzt und ihnen wird eine bestimmte Menge des Virus SARS-CoV-2 in etwas Flüssigkeit in die Nase geträufelt. Die Tiere werden im Anschluss regelmäßig untersucht und ihr Gewicht und ihre Temperatur werden täglich kontrolliert. Dabei wird festgestellt, dass die Tiere, die keinen Impfstoff erhalten haben, innerhalb von 7 Tagen einen Gewichtsverlust von ungefähr 10 % ihres Körpergewichts erleiden. Am 2., 5. und 7. Tag nach der Infektion werden jeweils 3 Hamster aus jeder Gruppe getötet. Dazu werden die Tiere in Narkose versetzt und ausgeblutet. Das Blut wird für weitere Analysen verwendet und es werden Abstriche aus dem Rachen entnommen. Die Lungen werden entnommen und genauer untersucht; dabei werden bei allen Tieren durch Entzündungen verursachte Schäden gefunden.
Zusätzlich zu den Versuchen mit Hamstern werden Mäuse des Inzuchtstamms C57BL/6 verwendet, die aus der Versuchstierzucht Charles River (Sulzfeld) stammen. Sie werden in 5 Gruppen von je 5 Tieren aufgeteilt. Jeder Gruppe Mäuse werden verschiedene experimentelle Impfstoffe in die Bauchhöhle gespritzt. Drei Wochen nach der Impfung werden die Mäuse auf nicht genannte Art getötet. Blut und Milz werden für weitere Untersuchungen entnommen.
Die Arbeiten wurden durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die Einsteinstiftung und das Nationale Forschungsnetzwerk der Universitätsmedizin zu Covid-19 (NaFoUniMedCovid19) gefördert.
Bereich:Virologie, Corona-Forschung
Originaltitel:Deciphering the role of humoral and cellular immune responses in different COVID-19 vaccines – a comparison of vaccine candidate genes in Roborovski dwarf hamsters
Autoren: Jakob Trimpert (1), Susanne Herwig (2), Julia Stein (3), Daria Vladimirova (1), Julia M. Adler (1), Azza Abdelgawad (1), Theresa C. Firsching (4), Tizia Thoma (3), Jalid Sehouli (2), Klaus Osterrieder (5), Achim D. Gruber (4), Birgit Sawitzki (3), Leif Erik Sander (6), Günter Cichon (2)*
Institute:(1) Institut für Virologie, Fachbereich Veterinärmedizin, Freie Universität Berlin, Berlin, (2) Klinik für Gynäkologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Hindenburgdamm 30, 12200 Berlin, (3) Institut für Medizinische Immunologie, Charité Universitätsmedizin Berlin, Berlin, (4) Institut für Tierpathologie, Freie Universität Berlin, Berlin, (5) Public Health, Jockey Club College of Veterinary Medicine and Life Sciences, City University of Hong Kong, Kowloon, Hong Kong, (6) Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Infektiologie und Pneumologie, Charité Universitätsmedizin Berlin, Berlin
Zeitschrift:Viruses 2021; 13: 2290
Land:Deutschland
Art der Veröffentlichung:Fachzeitschrift
Dokumenten-ID:5363
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Titel:Temporale Omics-Analyse an Goldhamstern entschlüsselt die zellulären Effektorantworten bei mittelschwerem COVID-19
Hintergrund: Goldhamster sollen als Modell für einen mittelschweren Verlauf einer Corona-Infektion beim Menschen verwendet werden. Die Vergleichbarkeit der für Goldhamster gewonnenen Daten mit dem Infektionsverlauf beim Menschen bleibt dabei begrenzt, weil menschliche Lungengewebeproben nur nach dem Tod von Patienten gewonnen werden können und somit für einen moderaten Infektionsverlauf nicht zur Verfügung stehen.
Tiere:39 Hamster (mindestens 39 Goldhamster)
Jahr:2021
Versuchsbeschreibung:
Die Versuche werden vom Landesamt für Gesundheit und Soziales Berlin (LaGeSo) unter der Nummer G 0086/20 genehmigt. Die Goldhamster stammen aus der Versuchstierzucht Janvier Labs (Frankreich). Im Alter von 10 bis 12 Wochen wird ein Teil der Tiere (mindestens 24 Tiere) mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) infiziert. Dazu werden die Tiere in Narkose versetzt und ihnen wird eine kleine Menge Flüssigkeit, welche die Viren enthält, in die Nase geträufelt. Eine andere Gruppe von Tieren (mindestens 12 Tiere) wird unter Narkose Flüssigkeit ohne Viren in die Nase geträufelt. Weitere Hamster (mindestens 3) bleiben ohne eine solche Behandlung. Das Gewicht der Tiere wird täglich überprüft. Bei den mit SARS-CoV-2 infizierten Hamstern wird dabei ein Gewichtsverlust beobachtet. Hamster die innerhalb von 48 Stunden mehr als 15 % ihres Gewichts verlieren, werden durch Genickbruch getötet. Dazu werden die Tiere in Narkose versetzt und dann Schädel und Halswirbelsäule gegeneinander verschoben, indem der Kopf fixiert wird und stark am Schwanz der Tiere gezogen wird. Dadurch wird das Rückenmark durchtrennt, oft reißen dabei auch große Blutgefäße. Die anderen Tiere werden zu definierten Zeitpunkten (vor der Infektion, 2, 3, 5 oder 14 Tage nach der Infektion) ebenso getötet. Den Tieren werden die Lungen und Blut für weitere Untersuchungen entnommen.
Die Arbeiten wurden durch das BMBF, die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die Agence nationale de la recherche (ANR, Frankreich), das Einstein-Zentrum 3R, das Francis Crick Institute und das das Berlin Institute of Health (BIH) gefördert.
Bereich:Virologie, Corona-Forschung, Infektionsforschung
Originaltitel:Temporal omics analysis in Syrian hamsters unravel cellular effector responses to moderate COVID-19
Autoren:Geraldine Nouailles (1,2)*, Emanuel Wyler (3)*, Peter Pennitz (1), Dylan Postmus (2,4), Daria Vladimirova (5), Julia Kazmierski (2,4), Fabian Pott (2,4), Kristina Dietert (6,7), Michael Muelleder (8), Vadim Farztdinov (8), Benedikt Obermayer (9), Sandra-Maria Wienhold (1), Sandro Andreotti (10), Thomas Hoefler (5), Birgit Sawitzki (11), Christian Drosten (4), Leif E. Sander (12), Norbert Suttorp (12), Markus Ralser (13,14), Dieter Beule (9), Achim D. Gruber (6), Christine Goffinet (2,4), Markus Landthaler (3,15), Jakob Trimpert (5)*, Martin Witzenrath (1,12,16)
Institute: (1) Charité-Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Infektiologie und Pneumologie, Division of Pulmonary Inflammation, Charitéplatz 1/Virchowweg 9, 10117 Berlin, (2) Berlin Institute of Health at Charité-Universitätsmedizin Berlin (BIH), Berlin, (3) Berlin Institute for Medical Systems Biology (BIMSB), Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC), Berlin, (4) Charité-Universitätsmedizin Berlin, Institut für Virologie, Berlin, (5) Institut für Virologie, Freie Universität Berlin, Berlin, (6) Institut für Tierpathologie, Freie Universität Berlin, Berlin, (7) Tiermedizinisches Zentrum für Resistenzforschung (TZR), Freie Universität Berlin, Berlin, (8) Charité-Universitätsmedizin Berlin, Core Facility High Throughput Mass Spectrometry, Berlin, (9) Berlin Institute of Health at Charité-Universitätsmedizin Berlin, Core Unit Bioinformatik, Berlin, (10) Bioinformatics Solution Center, Freie Universität Berlin, Berlin, (11) Charité-Universitätsmedizin Berlin, Institut für Medizinische Immunologie, Berlin, (12) Charité-Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Infektiologie und Pneumologie, Berlin, (13) The Francis Crick Institute, Molecular Biology of Metabolism Laboratory, London, Großbritannien (14) Charité-Universitätsmedizin Berlin, Institut für Biochemie, Berlin, (15) Integrative Research Institute (IRI) for the Life Sciences, Humboldt-Universität zu Berlin, Berlin, (16) Deutsches Zentrum für Lungenforschung (DZL), Berlin
Zeitschrift:Nature Communications 2021; 12: 4869
Land:Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5358
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Titel:Die vaskuläre Entzündung geht bei SARS-CoV-2 infizierten Goldhamstern mit einem Verlust der Expression von Aquaporin 1 auf den Endothelzellen und einem erhöhten Austreten von Flüssigkeit einher
Hintergrund: Veränderungen in den Blutgefäßen der Lunge während einer SARS-CoV-2 Infektion sollen an Goldhamstern untersucht werden. Dies geschieht obwohl bestimmte Proteine, die bei der Corona-Infektion des Menschen eine entscheidende Rolle bei der Anheftung des Virus an die Zellen haben (ACE2 Rezeptoren) in den entsprechenden Geweben beim Hamster nicht vorkommen.
Tiere:80 Hamster (Goldhamster)
Jahr:2021
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch die Behörde für Justiz und Verbraucherschutz der Freien und Hansestadt Hamburg, Abteilung Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen, unter der Nummer N032/2020 genehmigt. Die 8 bis 10 Wochen alten Goldhamster stammen aus der Versuchstierzucht Janvier Labs (Le Genest-Saint-Isle, Frankreich). Die Hamster werden in Gruppen von zwei bis vier Tieren am Heinrich-Pette-Institut, Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie, Hamburg, gehalten, wo auch die Versuche durchgeführt werden. Die Tiere werden in zwei Gruppen eingeteilt und in Narkose versetzt. Eine Gruppe erhält eine bestimmte Anzahl von Corona-Viren in etwas Flüssigkeit in die Nase geträufelt, die andere Gruppe erhält Flüssigkeit ohne Viren und dient als Kontrollgruppe. 1, 3, 6 und 14 Tage nach der Infektion werden jeweils 10 Tiere aus beiden Gruppen getötet. Dazu wird ihnen eine Überdosis des Tötungsmittels Pentobarbital in die Bauchhöhle gespritzt und eine Nadel in das Herz gestochen, durch die das Blut der Tiere entnommen wird. Die Lungen der Tiere werden entnommen, in dünne Scheiben geschnitten und feingeweblich untersucht.
Die Arbeiten wurden durch das Bundesministerium für Gesundheit (BMG), das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) und die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Bereich:Virologie, Corona-Forschung, Infektionsforschung
Originaltitel:Vascular inflammation is associated with loss of aquaporin 1 expression on endothelial cells and increased fluid leakage in SARS-CoV-2 infected golden Syrian hamsters
Autoren:Lisa Allnoch (1), Georg Beythien (1), Eva Leitzen (1), Kathrin Becker (1), Franz-Josef Kaup (1), Stephanie Stanelle-Bertram (2), Berfin Schaumburg (2), Nancy Mounogou Kouassi (2), Sebastian Beck (2), Martin Zickler (2), Vanessa Herder (1), Gülsah Gabriel (2,3), Wolfgang Baumgärtner (1)*
Institute:(1) Institut für Pathologie, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Bünteweg 17, Gebäude 229, 30559 Hannover, (2) Abteilung Virale Zoonosen-One Health, Heinrich-Pette-Institut, Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie, Hamburg, (3) Institut für Virologie, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Hannover
Zeitschrift:Viruses 2021; 13: 639
Land:Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5357
Titel:Verlauf der SARS-CoV-2 Infektion in Anhängigkeit vom Alter bei Goldhamstern
Hintergrund:Es soll geprüft werden, ob sich Goldhamster als „Tiermodell“ für den altersabhängigen Verlauf einer Corona-Infektion des Menschen eignen.
Tiere:36 Hamster (Goldhamster)
Jahr:2020
Versuchsbeschreibung:Die Versuche werden durch das Landesamt für Gesundheit und Soziales in Berlin unter der Nummer 0086/20 am 30.4.2020 genehmigt. Die Goldhamster stammen aus der Versuchstierzucht Janvier Labs (Saint-Berthevin, Frankreich). Die Hamster werden im Alter von 6 Wochen in 3 Gruppen eingeteilt. Den Tieren werden unter Betäubung (Sedierung) Transponder eingesetzt, die eine Identifizierung der einzelnen Tiere ermöglichen und zudem die Körpertemperatur messen. Diese Transponder sind 1,4 cm lang, haben einen Durchmesser von 2 mm und werden mit einem Spritzen-ähnlichen Applikator unter der Haut der Tiere platziert. Zwei Tage danach werden 24 der Hamster erneut sediert. 12 der Tiere wird eine definierte Menge von SARS-CoV-2 Viren in einer kleinen Menge Flüssigkeit in die Nase geträufelt. Den anderen 12 Tieren wird nur Flüssigkeit, die keine Viren enthält, in die Nase geträufelt (Kontrollgruppe). Am 2., 3., 5., und 14 Tag nach der Infektion werden jeweils 3 Hamster aus der Gruppe, die die Viren erhalten hat, und 3 Hamster der Kontrollgruppe in Narkose versetzt und durch Ausbluten getötet.
Die verbleibenden 12 Hamster werden im Alter 32 bis 34 Wochen wie die anderen Tiere mit SARS-CoV-2 infiziert und dann ebenso zu verschiedenen Zeitpunkten nach der Infektion getötet. Alle Tiere erleiden nach der Infektion einen Gewichtsverlust, welcher bei den älteren Hamstern stärker ausfällt als bei den jüngeren Tieren. Zwei der Hamster erreichen das Ende der Versuche nach 14 Tagen nicht und werden bereits vorher getötet, weil sie einen starken Gewichtsverlust von über 10% ihres Körpergewichts innerhalb von 3 Tagen erleiden und deshalb getötet werden. Das Blut der getöteten Tiere wird untersucht. Zusätzlich werden Abstriche aus dem Rachen genommen und die Nase gespült sowie verschiedene Organe, unter anderem die Lunge, entnommen. Die Ergebnisse der altersabhängigen Unterschiede im Verlauf der Infektion spiegeln die bereits beim Menschen beobachteten Unterschiede wider; die dazu bereits veröffentlichten Studien werden von den Autoren zitiert.
Die Arbeiten wurden durch die Freie Universität Berlin und die Berlin University Alliance sowie durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Bereich:Virologie, Corona-Forschung, Infektionsforschung
Originaltitel: Age-dependent progression of SARS-CoV-2 infection in Syrian hamsters
Autoren:Nikolaus Osterrieder (1), Luca D. Bertzbach (1), Kristina Dietert (2,3), Azza Abdelgawad (1), Daria Vladimirova (1), Dusan Kunec (1), Donata Homann (4), Martin Beer (4), Achim D. Gruber (2), Jakob Trimpert (1)*
Institute:(1) Institut für Virologie, Freie Universität Berlin, Robert-von-Ostertag-Str. 7-13, 14163 Berlin, (2) Institut für Veterinärpathologie, Freie Universität Berlin, Berlin, (3) Tiermedizinisches Zentrum für Resistenzforschung, Freie Universität Berlin, Berlin, (4) Institut für Virusdiagnostik, Friedrich-Loeffler-Institut, Greifswald-Insel Riems
ZeitschriftViruses 2020; 12: 779
Land:Deutschland
Art der Veröffentlichung:Fachzeitschrift
Dokumenten-ID:5356
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Titel:Die SARS-CoV-2-Infektion von Grauhamstern (Cricetulus griseus) reproduziert die COVID-19-Lungenentzündung in einem etablierten Kleintiermodell
Hintergrund:Grauhamster werden mit dem SARS-CoV-2-Virus infiziert und als „Modell“ für die Coronaforschung untersucht. Der Infektionsverlauf wird mit älteren Daten von Goldhamstern verglichen.
Tiere:24 Hamster (Grauhamster)
Jahr:2020
Versuchsbeschreibung:Die Versuche werden unter der Nummer 0086/20 vom Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) Berlin genehmigt. Die Versuche finden am Institut für Virologie der Freien Universität Berlin statt. Es werden insgesamt 24 weibliche und männliche Grauhamster (Cricetulus griseus) im Alter von 5 bis 7 Wochen verwendet. Die Tiere stammen aus dem deutschen Zootierhandel.
Unter Narkose wird ein kleiner Transponder unter die Haut von mindestens 6 Hamstern implantiert, der die Körpertemperatur misst. Zwei Tage später werden die Tiere in zwei Gruppen á 12 Hamster eingeteilt und einem Infektionsversuch unterzogen. Den Tieren wird unter Narkose mit einer Pipette eine Flüssigkeit in die Nase gesprüht. Bei der ersten Hamster-Gruppe beinhaltet die Flüssigkeit SARS-CoV-2 Coronaviren, bei der zweiten Gruppe (Kontroll-Gruppe) ist die Flüssigkeit virenfrei. Vor der Infektion sowie täglich danach werden alle Hamster gewogen und die Körpertemperatur von mindestens 6 Hamstern wird erfasst. Zwei, 3, 5 und 14 Tage nach dem Infektionsversuch werden je 3 Tiere pro Gruppe durch Ausbluten unter Narkose getötet. Blut, Rachenabstriche sowie Gewebeproben der Lungen werden für weiteren Analysen entnommen.
Diese Arbeit wurde von Fördergeldern für die COVID-19-Forschung der Freien Universität Berlin, von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und vom Project DEAL der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen finanziell unterstützt.
Bereich:Infektionsforschung, Virologie, Coronaforschung
Originaltitel:SARS-CoV-2 infection of Chinese hamsters (Cricetulus griseus) reproduces COVID-19 pneumonia in a well-established small animal model
Autoren:Luca D Bertzbach (1), Daria Vladimirova (1), Kristina Dietert (2,3), Azza Abdelgawad (1), Achim D Gruber (2), Nikolaus Osterrieder (1,4), Jakob Trimpert (1)*
Institute:(1) Institut für Virologie, Freie Universität Berlin, Robert von Ostertag-Straße 7-13, 14163 Berlin, (2) Institut für Tierpathologie, Freie Universität Berlin, Berlin, (3) Tiermedizinisches Zentrum für Resistenzforschung, Freie Universität Berlin, Berlin, (4) Jockey Club College of Veterinary Medicine and Life Sciences, City University of Hong Kong, Hong Kong
Zeitschrift:Transboundary and Emerging Diseases 2020; doi: 10.1111/tbed.13837
Land:Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID:5227

